Scrum vs. agile: Unterschiede und Funktionsweisen?

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Scrum und Agile sind heutzutage heiße Diskussionsthemen im Internet, im Aufzug oder in der Schlange am Kaffeeautomaten. Aber wie funktioniert das alles genau? Und wie können Sie Scrum in Ihrem IT-Team umsetzen?

Die Geburtsstunde von Scrum

Alle Superhelden und Organisationskonzepte brauchen eine gute Hintergrundgeschichte: Im Falle von Scrum hat alles 1986 angefangen. Im Harvard Business Review wird die „The New New Product Development Game “ Abhandlung von Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi veröffentlicht. In dieser Abhandlung kommen die Autoren zu dem Fazit, dass historisch betrachtet Projekte in kleinen, multidisziplinären Teams die besten Ergebnisse erzielten.

Jeff Sutherland und Ken Schwaber haben 1996 dieses Ergebnis aufgegriffen und eine Entwicklungsmethode für die Softwarebranche entwickelt: Die Geburtsstunde des Scrum Frameworks.

Was ist Scrum?

Scrum ist ein kostenloses Framework zur Softwareentwicklung. Mit diesem agilen Framework ist es für Unternehmen leichter, Produkte in komplexen, dynamischen Umgebungen zu entwickeln und zu warten. Scrum ist die Antwort auf die schnell wachsende Technologie-Industrie und die sich schnell ändernden Bedürfnisse der Kunden. Das Framework hat einen empirischen Ausgangspunkt: Sie lernen aus der Praxis und nutzen Ihre Erkenntnisse, um über den nächsten Schritt zu entscheiden.

Wie funktioniert Scrum?

Scrum funktioniert gut für kleine Teams von drei bis neun Personen, die sich selbst verwalten. Ein Scrum-Team arbeitet anhand einer Schritt-für-Schritt Methode. Dabei liefert das Team ein neues oder verbessertes Produkt/ Funktionalität innerhalb einer festgelegten Zeitspanne (z. B. zwei Wochen). Diese kurzen Sprints zwingen Sie dazu, immer mit realistischen Deadlines zu arbeiten.

Die Vorteile davon: Transparenz, Prüfbarkeit und Anpassungsfähigkeit

Was ist der Vorteil davon, Ihre Arbeit in kurze „Sprints“ aufzuteilen? Sie planen realistischer, denn Sie wissen was zu tun ist und wieviel Zeit Sie dafür haben. Somit ist die Planung Ihrer Arbeit vorhersehbarer.

Risiken lassen sich ebenfalls einfacher mit dem Einsatz dieser kürzeren Zeitabschnitte managen. Sie werden keinen Langzeitplan mit einer ausführlichen Risikoanalyse erstellen. Mit jedem gegangenen Schritt zeigt das Team dem Unternehmen, welche Schwierigkeiten überwunden werden mussten, welchen Szenarien das Team folgen kann und wie sich die Arbeit des Teams auswirkt. Anhand dieser Informationen kann das Unternehmen für das Team falls nötig eine Kurskorrektur veranlassen.

Anhand dieser kurzen „Sprints“ ist auch deutlich erkennbar, an was das Team überhaupt arbeitet. Am Ende des „Sprints“ können Sie Ihrem Kunden genau zeigen, was Sie erarbeitet haben. Der Vorteil der Transparenz? Das Team bekommt vom Kunden regelmäßiges Feedback, welches bereits beim nächsten „Sprint“ berücksichtigt werden kann. Somit sorgen Sie dafür, dass Ihr Endprodukt den Wünschen des Kunden entspricht.

Die Rolle des Scrum Masters und Product Owners

Um Scrum erfolgreich umzusetzen, sind die Rollen des Scrum Masters und des Product Owners entscheidend. Der Scrum Master sorgt dafür, dass das Team die Scrum-Prinzipien einhält und unterstützt es bei der Beseitigung von Hindernissen. Der Product Owner hingegen ist verantwortlich für die Produktvision und priorisiert die Aufgaben im Sprints Backlog, sodass das Team stets an den wertvollsten Features arbeitet.

Sie möchten gleich mit Scrum loslegen? Folgen Sie einfach den Regeln im Scrum Leitfaden und legen Sie los. Sammeln Sie Erfahrung und entdecken Sie, wie gut Scrum für Ihr Unternehmen funktioniert.

Agile vs. Scrum

Ein häufiger Vergleich ist der zwischen Agile vs. Scrum. Während Agile eine übergeordnete Denkweise und Philosophie darstellt, ist Scrum ein spezifisches Framework, das innerhalb dieser Philosophie eingesetzt wird. Scrum hingegen bietet klare Strukturen und Rollen, die die Zusammenarbeit im Team fördern. Agile betont Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, während Scrum konkrete Methoden bietet, um diese Werte in der Praxis zu realisieren.

Die Geburtsstunde von Agile

Im Jahr 2001 hat die Softwarebranche das Manifest für Agile Softwareentwicklung eingeführt. Das Manifest beinhaltet vier Werte:

  • Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Tools.
  • Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation.
  • Zusammenarbeit mit dem Melder ist wichtiger als Verträge auszuhandeln.
  • Auf Änderungen zu reagieren ist wichtiger als einem Plan zu folgen.

Die Erfinder des „agil seins“ haben diese vier Werte in zwölf Prinzipien umgesetzt, welche an die Softwareentwicklung angepasst sind. Die Denkweise des „agil seins” ist jedoch auf alle Branchen anwendbar.

Der Hauptgrund Agile in die Softwareentwicklung einzuführen war große Unternehmen flexibler zu machen. Für kleinere Unternehmen ist es leichter, schneller zu reagieren und die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Diese kleinen Unternehmen haben keine festgelegte Organisationsstruktur. Große Unternehmen sind unflexibler. Sie benutzen oft eine Wasserfall-Struktur für Projekte: Ein Plan oder ein Design muss mehrere Abteilungen und Management-Ebenen durchlaufen, bevor die Durchführung beginnen kann. Das Ergebnis? Ein träges und schwerfälliges Unternehmen.

Was bedeutet „agil sein”?

„Agil sein“ ist eine Denkweise. Die Idee dahinter: Wenn Sie als Unternehmen überleben möchten, müssen Sie flexibel sein.

Vergleichen Sie die Denkweise des „agil seins“ mit einem Jaguar. Der Instinkt eines Jaguars leitet ihn, zu überleben. Um zu überleben, muss er geschickt und schnell genug sein, um rasch auf die Bewegungen seiner Beute reagieren zu können. Für Unternehmen ist es ganz genau so wichtig, geschickt zu sein, insbesondere jetzt, da neue Technologien die alten immer schneller ablösen. Ihr Unternehmen muss flexibel genug sein, auf neue Technologien zu reagieren und sich den stetig ändernden Wünschen der Kunden anzupassen.

Ein berühmtes Beispiel dafür ist Kodak. Das Unternehmen war für eine sehr lange Zeit als Produzent von Analogkameras sehr erfolgreich. Als sich jedoch der Wandel zur digitalen Photographie anbahnte, hat Kodak nicht schnell genug reagiert. Nach einigen gescheiterten Versuchen, Fuß auf dem Markt zu fassen, hat Kodak 2012 Insolvenz anmelden müssen.

Was lernen wir daraus?

Wir müssen schnelle Antworten und Flexibilität in den Geschäftsalltag zurückbringen.

Mit der Denkweise des „agil seins“ erlangt Ihr Unternehmen eventuell verloren gegangene Flexibilität und schnellere Antwortzeiten wieder zurück. Wenn Sie agil arbeiten, versuchen Sie, alles so unbürokratisch wie möglich ablaufen zu lassen. „Agil sein“ erfordert auch einen anderen Typ Mitarbeiter. In einer agilen Arbeitsumgebung möchten Sie, dass Ihre Mitarbeiter Wissen teilen, an kreativen Ideen arbeiten und Lösungen konzipieren. Die Initiative liegt nicht mehr beim Vorgesetzten, sondern bei den Fachkräften.

Wie funktioniert „agil sein”?

Es gibt keine Anleitung, wie Sie mit dem „agil sein“ beginnen sollen. „Agil sein“ erfordert einen Kulturwandel innerhalb Ihres Unternehmens. Die wichtigste Umstellung dabei ist, dass sich Ihr Unternehmen an Änderungen gewöhnen muss. Mit der traditionellen Arbeitsweise versuchen Sie, Änderungen so stark wie möglich einzugrenzen. Sie erstellen einen Plan und halten sich so weit wie möglich daran.

Mit der Denkweise des „agil seins“ gehen Sie von Anfang an davon aus, dass sich Ihre Pläne ändern werden. Sie werden nicht zwei Jahre lang unverändert einem festgelegten Plan folgen. Ihr Ziel ist klar, aber der Weg dahin kann sich ändern. Agiles Projektmanagement beinhaltet kontinuierliche Verbesserungen. Wirklich fertig sind sie nie.

Kanban Board als zusätzliches Tool

Eine häufige Methode zur Visualisierung von Arbeitsabläufen in agilen Teams ist das Kanban Board. Es hilft, den Fortschritt von Aufgaben transparent zu machen und ermöglicht eine einfache Anpassung an Veränderungen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sprintplanung, die sicherstellt, dass das Team klar definierte Ziele für jeden Sprint hat und die Aufgaben effizient priorisieren kann.

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