Was ist Agile? Antworten zu vier häufig gestellten Fragen
Agile ist ein bekanntes Schlagwort in der IT-Welt. Aber was beinhaltet agiles Arbeiten genau? In welchem Bezug steht es zum Servicemanagement? Und wie sieht die Beziehung zu ITIL aus? In diesem Blogartikel beantworten wir vier der am häufigsten gestellten Fragen zum agilen Arbeiten.
1. Was ist Agile?
Einfach gesagt ist Agile eine Vorgehensweise in der Softwareentwicklung, die Teams dabei hilft, flexibler zu handeln und den Meldern schneller einen Mehrwert zu bringen. Aber am wichtigsten ist, dass das agile Arbeiten eine bestimmte Denkweise darstellt.
Eine agile Denkweise ähnelt der eines Jaguars mit einem ausgeprägten Überlebensinstinkt. Zum Überleben muss er geschickt und schnell genug sein, um auf die Bewegungen seiner Beute reagieren zu können.
Für Organisationen ist es genau so wichtig, agil zu sein – insbesondere jetzt, im Zeitalter des digitalen Wandels. Organisationen müssen flexibel genug sein, auf moderne Technologien zu reagieren und sich den stetig ändernden Wünschen der Melder anzupassen.
2. Worin liegen die Vorzüge des agilen Arbeitens?
Der Hauptgrund, um agiles Arbeiten in die Softwareentwicklung einzuführen bestand darin, große Organisationen flexibler zu machen.
Kleineren Organisationen fällt es leicht, schnell auf die Bedürfnisse Ihrer Benutzer zu reagieren und sie zu erfüllen. Aber große Organisationen sind üblicherweise deutlich weniger flexibel. Sie benutzen oft das Wasserfallmodell für Projekte: Ein Plan oder ein Design muss mehrere Abteilungen und Management-Ebenen durchlaufen, bevor die Durchführung beginnen kann. Das Ergebnis? Ein träges und schwerfälliges Unternehmen, das von komplizierten Prozessen ausgebremst wird und dem es an Innovation mangelt.
Das agile Arbeiten hingegen versucht, den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Es macht Organisationen flexibel, verringert die Antwortzeiten und legt das Augenmerk auf einen Mehrwert für die Benutzer und nicht auf die Hierarchie.
Zusätzlich fördert agiles Arbeiten die Selbstständigkeit der Mitarbeiter: Die Fachkräfte können selbst Initiative zeigen und müssen nicht auf die Entscheidungen der Vorgesetzten warten. In einer agilen Arbeitsumgebung möchten Sie, dass Ihre Mitarbeiter Wissen untereinander austauschen, anhand kreativer Ideen handeln und Lösungen konzipieren – kurz gesagt: Nicht einfach nur Anweisungen befolgen.
3. Was ist agiles Servicemanagement?
Agiles Servicemanagement bedeutet, agile Denkweise auf das IT-Servicemanagement anzuwenden. Nicht mehr und nicht weniger. Damit das funktioniert, ist lediglich eine Anpassung der ursprünglichen vier Werte der agilen Denkweise nötig. Beim agilen Servicemanagement konzentrieren Sie sich nicht auf Software, sondern auf Services:
- Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Tools
- Funktionierende Software Services sind wichtiger als ausführliche Dokumentationen
- Zusammenarbeit mit dem Melder ist wichtiger als Verträge auszuhandeln
- Auf Änderungen zu reagieren ist wichtiger als einem Plan zu folgen
Der Grundgedanke besteht darin, dass Sie sich beim Designen und Bereitstellen von Services an diesen Prinzipien orientieren. Klingt einfach. Ist es auch, im Prinzip. Aber wie wenden Sie agile Servicemanagement in der Praxis an? In diesem Blogartikel finden Sie sechs praktische Beispiele, wie Sie Ihr Servicemanagement agiler gestalten können.
4. Hie passen agiles Servicemanagement und ITIL zusammen?
Auf den ersten Blick mögen die agile Denkweise und ITIL wie zwei völlig gegensätzliche Konzepte erscheinen. Bei der agilen Denkweise geht es um Flexibilität und ITIL ist ein umfassendes Framework, das für alle fünf Stufen des IT-Lebenszyklus Anleitung und Best Practices bietet. Aber es ist definitiv möglich, agile Servicemanagement und ITIL unter einen Hut zu bringen. Sie müssen es nur richtig angehen.
Die meisten Organisationen wurden anhand älterer ITIL-Versionen aufgebaut, die noch nicht viel Flexibilität boten. Dieser überholte ITIL-Ansatz misst all dem große Bedeutung bei, was aus Sicht der agilen Denkweise weniger wichtig ist: Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Tools.
ITIL 4 legt weniger Wert auf vorgeschriebene Prozesse und mehr auf Leitprinzipien für die Wertschöpfung. Im Gegensatz zu ITIL v3 gibt ITIL 4 nicht genau vor, welche Schritte zur Erbringung eines Services zu unternehmen sind, sondern konzentriert sich mehr darauf, warum Sie diesen Service erbringen – um Ihren Meldern einen Mehrwert zu bieten. Das passt perfekt zur agilen Denkweise. Das passt perfekt mit der agilen Denkweise zusammen.
ITIL genießt den zweifelhaften Ruf, steif und unnötig komplex zu sein. Das war aber nie so gedacht. Die Idee hinter ITIL war nicht, dass die Organisationen jeden Aspekt von ITIL bis ins letzte Detail implementieren würden. Die Idee von ITIL war vielmehr, dass jeder dieses Framework in einer zur eigenen Organisation passenden Form implementieren sollte. Oder: Aneignen und anpassen – ein Ratschlag, der absolut zur agilen Arbeitsweise passt.
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